Gesprochenes & Geschriebenes

#4 Mehr Leads als Mentor für persönliche Transformation - mit Fabio Porta

B: Hi Fabio, schön, dass du heute mit dabei bist. Vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit nimmst.


F: Hi Bernhard, ja, schön, dass ich hier sein darf.


B: Cool, sehr schön. Heute Jubiläum, wenn man das so nennen kann. Podcast Episode 1 und natürlich interessiert mich und auch alle Zuhörer, was du so machst, wer du bist, was du machst und wo du gerade stehst in deiner Reise. Nimm uns da ein bisschen mit.


F. Ja, sehr gerne. Also ich bin Mentor für persönliche Transformation und meine eigene Transformation ist so ein paar Jahre her.


Ich hatte eine Depression und habe mich da selber erst mal auf den Weg gemacht und mich persönlich weiterentwickelt und sehr, sehr viel dazugelernt.


An irgendeinem Punkt habe ich mir überlegt, mir geht es wieder so gut und ich weiß ganz genau, was ich getan habe und wie ich das gemacht habe.


Irgendwann hatte ich dann die Idee, ich möchte damit anderen Menschen helfen. Da kam so der Ursprung, also erst mal diese Transformation bei mir selber und dann an irgendeinem Punkt habe ich gemerkt, hey, ich kann helfen, kann was bewirken. Angefangen hat das so ein bisschen mit meinem eigenen Buch, das ich geschrieben habe über die Depression und habe mir dann über die letzten Jahre über ein paar Ausbildungen mir Wissen angeeignet, mir eine Methode angeeignet, wo ich gesagt habe und gemerkt habe, ja, das, was ich bei mir erlebt habe, aus der Depression rauszukommen und langfristig die Depression fernzuhalten, das kann ich auch bei anderen Menschen bewirken.


B: Cool, stark. Und bist du ganz von alleine rausgekommen oder hattest du Unterstützung dabei?


F: Ich hatte professionelle Unterstützung. Ich habe eine Therapie gemacht und habe die Depression mit mehreren Bausteinen quasi behandelt und habe das ganzheitlich betrachtet, also Therapie, Ernährung, Sport, generell Bewegung und Umfeld. Und auf diesen Säulen basierend habe ich die Depression nach kurzer Zeit eigentlich schon überwunden.


B: Okay, was heißt kurze Zeit ungefähr?


F: Dass es so ungefähr drei Monate gedauert hat, bis die meisten Symptome, bis die hauptsächlichen Symptome weg waren.


Das war natürlich auch der Anfang von ganz, ganz vielen anderen Themen, die dann natürlich hochkommen. Aber diese klassischen depressiven Symptome, die man hat, wenn man in einer Depression steckt, das war nach drei Monaten, nachdem ich das wirklich sehr strikt, sehr rigoros durchgezogen habe, sind die Symptome gegangen.


B: Okay, vielleicht kannst du euch mal kurz mitnehmen, wie kann man sich eine Depression vorstellen?

Ich glaube, ich hatte noch nie eine, hoffe ich. Wie kann man sich das vorstellen?


F: Ja, sehr gerne. Also man kann sich das so vorstellen, dass wir alle, ich sage mal, unser Leben leben, unsere Erfahrungen machen.


Und es gibt Phasen im Leben, wo es uns vielleicht schlechter geht und wo wir auch viele Herausforderungen haben. Und in diesen Phasen kommen dann meistens unsere persönlichen Themen zum Vorschein. Und in einer Depression ist es so, es gibt da diese klassischen Symptome, wie wenn du dich mindestens zwei Wochen niedergeschlagen fühlst.


Also es geht nicht darum, dass du einen schlechten Tag hast oder mal ein paar schlechte Tage, wo du einfach nichts machen willst. Das muss noch keine Depression sein, eine depressive Episode sein.


Aber sobald es ab diesen zwei Wochen ist und sobald man die Welt längere Zeit sehr negativ, sehr dunkel, sehr hoffnungslos wahrnimmt und man sich zunehmend sozial zurückzieht oder man kleinere Aufgaben

nicht mehr bewältigen kann. Also das sind so Anzeichen, die auf eine depressive Episode hinweisen.


Eine depressive Episode ist so über einen gewissen Zeitraum, das kann ein paar Wochen, ein paar Monate sein.

Und dann gibt es eben noch weitere Abstufungen, mittelgradige Depression, schwere Depression. Das ist ganz unterschiedlich. Das muss ich auch noch dazu sagen, man kann auch arbeiten gehen, man kann sich in Arbeit verlieren. Also man kann den ganzen Tag, es gibt ja sehr viele, die sehr, sehr viel arbeiten, die sich sehr, sehr viel ablenken. Die können auch in einer Depression stecken, genauso wie jemand, der sagt, er kann nicht arbeiten und er hat sogar Schwierigkeiten, auf dem Bett aufzustehen.


B: Okay, krass. Und weißt du noch, wann du für dich festgestellt hast oder gemerkt hast, dass irgendwas nicht stimmt, irgendwas jetzt wirklich anders ist und eben nicht nur ein schlechter Tag?


F: Ja, ich habe das tatsächlich bei einem Jobwechsel gemerkt. Also das war so der Auslöser, nicht die Ursache, sondern der Auslöser, der das Ganze so ein bisschen hervorgebracht hat.


Und da habe ich eben genau das gemerkt. Kleine Aufgaben überfordern mich. Ich wollte mich zurückziehen. Ich habe aus mir damals unerklärlichen Gründen sehr oft geweint.


Also wirklich kleine Rückschläge oder kleine Worte, die gefallen sind, haben mich sofort aus der Bahn geworfen. Und es hat immer länger gedauert für mich, bis ich wieder auf die Beine gekommen bin.


Also, dass es dann nicht mal nach ein paar Stunden wieder gut ist, wie das bei jedem Stimmungstief ist, oder nach dem Tag, sondern dass ich da nicht mehr rausgekommen bin.


Aber mir hat da auch der Blick von außen gefehlt. Und da war, was ich auch jedem empfehlen kann, der Gang zum Hausarzt. Das ist so der einfachste und direkteste Weg. Da sollte jeder gute Hausarzt, jede gute

Hausärztin mittlerweile sofort sehen und erkennen, steckt der Patient, die Patientin, steckt die gerade in einer depressiven Episode.


B: Okay. Das würde mich auch interessieren. Konntest du rauszoomen, du für dich, und hast gemerkt, oh irgendwie, da ist was anders?


Also hast du selbst beobachten können, oder war es für dich in dem Moment alles völlig normal und irgendwie aber trotzdem komisch?


F: Ich habe schon gemerkt, dass da was los ist, aber ich konnte nicht rauszoomen und mir diese Hilfe geben oder das erkennen.


Und ich musste, auch meine Motivation heute, damals wusste ich nicht so viel über diese Krankheit. Also es war wenig Aufklärung, wenig Offenheit darüber.


Es ist auch heute leider noch so. Ich wusste darüber nichts. Erst als ich die Diagnose bekommen habe, war bei mir so ein Moment, ah ja, okay, jetzt weiß ich, was das ist.


Jetzt kann ich mich darüber informieren und anfangen. Aber davor, es war so ein diffuses Gefühl. Es war so ein Gefühl, nee, da ist was nicht richtig. Aber was genau, da hat wirklich erst die Hausärztin mit der Diagnose,

hat die Diagnose erst gebraucht.


B: Spannend, weil wir im Marketing arbeiten sehr viel mit Bewusstseinsstufen und die unterste Bewusstseinsstufe ist symptombewusst. Das heißt, du kennst das eigentliche Problem gar nicht. Du kennst eben nur die Symptome, die du auch gerade beschrieben hast, aber du hast keine Ahnung, was eigentlich gerade los ist. Nur diese Auswirkungen in den Negativen kennst du. Und wenn du das ja noch nie zuvor hattest, hast du auch keinen Referenzwert dazu.


Das heißt, es wurde dann diagnostiziert. Also du bist irgendwann zum Arzt gegangen und hast gesagt, irgendwie sind es zu viele Tage und dann wurde es diagnostiziert. Ist das so korrekt?


F: Ja, genau.


B: Okay, und dann was war dann der nächste Step? Was hat dir der Arzt empfohlen oder vorgeschrieben? Wie geht es dann weiter?


F: Also da waren die ersten Schritte erstmal nicht mehr zu arbeiten, weil ich ganz deutlich gespürt habe, dass die Arbeit, dass auch der Job mir gar nicht mehr gefallen hat oder es lag mir nicht.


Es hat mich sehr belastet. Ich hatte Angst. Das habe ich auch echt so wahrgenommen. Und also die ersten Schritte waren wirklich Krankmeldung natürlich und Therapiesuche. Also wirklich sofort versuchen, das zu behandeln, zu lösen.


Und für mich waren die ersten Schritte auch direkt sozialer Rückzug. Also wirklich, ich habe mich sofort aus allem rausgezogen, rausgenommen und mir gesagt, ich muss mich jetzt erstmal erholen.


B: Weil du das wolltest oder weil es quasi Teil von der Heilung war?


F: Ich wollte das, also ich wollte das und ich habe auch gespürt, dass ich das brauche. Also das war bei mir so der Fall, dass es mir nicht gut tat, zu dem Zeitpunkt mit Menschen in Kontakt zu sein, zum Beispiel.


B: Und welche Rolle haben Medikamente gespielt?


F: Gar keine. Also ich habe mich damals schon bewusst dagegen entschieden, habe mich auch informiert, habe dann gesehen, okay, eine Gesprächstherapie hat die gleiche Wirkung, kommt natürlich immer auf den Fall an.

In meinem Fall, ich war schon in der Lage, für mich zu sorgen, aus dem Bett aufzustehen. Das ging und deswegen keine Medikamente, weil ich auch gesagt habe, ich wollte die volle Wucht spüren, damit ich auch komplett heilen kann.


B: Okay, cool.


F: Also ich wollte wirklich komplett da durchgehen, durch den Konflikt, durch diesen Schmerz, weil ich gemerkt habe, oder ich habe mich dann auch weiter informiert, wo ich gemerkt habe, Medikamente, die werden vielleicht die Symptome lindern, aber nicht den Ursprung.


B: Ja, absolut, cool. Und hilft dir sicher heute auch, wenn du Menschen dabei begleitest, da durchzugehen. Und es schließt eigentlich auch ganz gut an, wenn wir nochmal die Bewusstseinsstufen nehmen. Wir haben von Symptombewusst ist quasi die unterste und die nächste ist problembewusst.


Das heißt, das war bei dir die Diagnose. Arzt sagt, hey, schau mal, das ist eine Depression. Okay, gut, jetzt habe ich mein Problem erkannt. Die nächste Stufe ist dann, okay, Problem erkannt, was ist jetzt die Lösung? Und plötzlich gibt es ja mehrere Lösungswege.


Du hast gesagt, du hast dich für die Therapie entschieden, Medikamente wären niemals die Endlösung, aber vielleicht in dem Moment eine Lösung. Aus heutiger Sicht betrachtest, wo du die Leute auch begleitest. Welche Lösungsansätze gibt es und welche, sagst du, ist aus deiner Sicht die beste?


F: Also, was ich dir noch dazu sagen möchte, ist, ich bin jetzt selbst kein Therapeut. Das heißt, ich behandle selbst keine akute Depression oder keine akute depressive Episode.


Meine Positionierung ist, dass ich Menschen nach der Depression helfe, ihr Leben neu auszurichten, neu aufzustellen, um die nächste depressive Episode langfristig zu verhindern. Also, dass ich die Leute abhole, die gerade von einer Depression kommen. Das ist auch so der Punkt, an dem ich stand, ganz ehrlich.


Ich kam dann von der Therapie, die Symptome waren weg und habe gemerkt, so wie ich bisher leben kann, so wie ich bisher gelebt habe, kann ich nicht mehr leben. Weil genau das, was ich vorher gemacht habe, das hat mich krank gemacht.


Also, das hat dafür gesorgt, dass die Depression gekommen ist. Und da setzt mein Mentoring an, dass ich an dieser Stelle komme mit Coaching, mit Achtsamkeit, mit Meditation und mit Theta-Healing, wo ich dann da ansetze, das Leben neu auszurichten, Glaubenssätze zu erkennen.


Also, wo es wirklich darum geht, so vielleicht auch an den Ursprung zu kommen. Woher kam die Depression? Um vorzubeugen. Um ein Leben zu gestalten, ein Leben aufzubauen, wo eine Depression gar keinen Platz hat.


B: Cool. Würdest du sagen, dass Menschen, die durch eine Depression gehen, ein hohes Bewusstsein dann dafür haben, dass sie sagen, okay, aber jetzt bin ich da mal durch, ich will ja nicht wieder dorthin. Das heißt, ich muss etwas ändern. Ist das bewusst oder ignorieren das viele?


F: Ich würde sagen, das ignorieren noch viele. Weil wir Menschen sind Gewohnheitstiere und wir Menschen wollen oder unser Gehirn möchte immer den einfachsten und energieeffizientesten Weg gehen. Und das ist im Grunde immer das, was wir bereits kennen.


Deswegen, egal, also viele, die aus der Depression kommen, das Einzige, was die wollen, ist, alles so haben wie früher. Und deswegen ist es auch nicht verwunderlich, dass sehr, sehr viele immer wieder in einer Depression rutschen, weil sie immer wieder das wiederholen, was sie krank gemacht hat.


B: Gibt es, ich weiß nicht, ob es eine Statistik gibt oder ob du eine Einschätzung hast, wie viele Menschen quasi Medikamente als deren Lösungsansatz wählen oder wirklich eine Gesprächstherapie oder jemand, der sie begleitet wie du und auch wirklich die Ursache kennenlernen. Hast du ein Gefühl dazu?


F: Dass diese Zahl wahrscheinlich sehr klein ist. Also das ist grundsätzlich im Leben so bei sehr vielen, dass sie gar nicht an ihren Ursprung wollen, sondern dass die einfach nur wollen, dass sie nicht krank sind. Also wirklich sehr einfach, sehr simpel gedacht. Und es ist wirklich ein sehr beschränktes Handeln und Denken.


Es ist so, ich will nicht mehr krank werden. Und denen unter sehr vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass da ein Leben wartet ohne Krankheiten. Dass die Krankheit nicht das Normale ist.


B: Was sind so Auslöser, du hast ja auch gemeint, bei dir hat es irgendwie mit Jobwechsel zu tun gehabt. Was sind so bekannte Auslöser, warum jemand in eine Depression kommt?


F: Das ist sehr, sehr unterschiedlich. Also das kann das Umfeld sein, also ob das jetzt Job ist, dass man da in einem wirklich oxigen Umfeld ist, wo vielleicht diese Überstundenkultur gepflegt wird, dass man jeden Tag zwölf Stunden arbeiten muss. 


Und dann ist man irgendwann so erschöpft, dass man dann auch eine Erschöpfungsdepression haben kann. Und generell auch im Privaten, dass man Beziehungen führt, Freunde hat, die disfunktionale Beziehungsmuster haben.


Oder man hat die eben selbst, vielleicht aus der Familie, aus der Erziehung, dass diese Depression da ständig schlummert. Und sobald das Leben mal so ein bisschen aus der Bahn gerät oder vielleicht eine Kündigung kommt oder Partner, Partnerinnen machen Schluss, oder wenn man verheiratet ist oder man lässt sich scheiden, dann hat man Kinder. Also es gibt diese Klassiker, diese sehr krassen lebenseinschneidenden Dinge, die passieren können, die dann sofort dafür sorgen, dass man in eine Depression rutscht.


Trauer gehört auch dazu. Aber was ich jetzt für mich erfahren habe und auch bei vielen anderen sehe, es ist eine ganzheitliche Sache. Und ich sage über mich zum Beispiel ganz bewusst, so wie ich mein Leben geführt habe, dass hat die Depression begünstigt, in allen Wegen.


B: Ja, das heißt eine Depression kommt in der Regel jetzt nicht von heute auf morgen wegen einem Thema, sondern es ist irgendwie ein Prozess.


Und dann kann es sein, dass es diesen einen Auslöser gibt, wo man dann schlussendlich in der Depression landet.


F: Absolut. Also vor vier Jahren habe ich mir gesagt, oh, das kam ja von dem einen auf den anderen Tag. Aber ich verstehe immer mehr, sie kam mit Ansagen und zwar über Jahre. Es gibt sehr deutliche Anzeichen, aber diese Anzeichen werden auch sehr, sehr gerne weggedrückt und so lange ignoriert. Es ist wie bei einem Problem, was man umgehen will. Wenn man ständig das Problem ignoriert, das wird so groß irgendwann, dass man gar keine andere Wahl mehr hat, als das Problem anzuschauen.


B: Ja, absolut. Cool, danke für den Exkurs in Depressionen. Welche Frage hast du dazu mitgebracht?

Also die Frage war auch, wo stehst du gerade? Was beschäftigt dich im Kontext von Marketing dazu?


F: Ja, also wie du merkst, ist mein Thema ja ein sehr persönliches und sehr, sehr herausforderndes Thema. Also du hast es gerade eben angesprochen, dieses Möchten Menschen, ist denen das bewusst? Möchten die aktiv an sich arbeiten?


Oder sind sie sich das Problem noch gar nicht bewusst und muss ich die erst irgendwie dazu bekommen? Und hier ist wahrscheinlich ein Kernproblem von mir. Wie bekomme ich diese Menschen auf diese Bewusstseinsstufe?

Da sprechen wir natürlich dann von Social-Media-Kanälen, die ich natürlich auch habe und auch in meinem vorherigen Beruf habe ich Erfahrungen gesammelt. Aber dieses Problembewusstsein zu schaffen, ist eine Herausforderung und meine zwei Kernprobleme, jetzt rein auf Marketing bezogen, sind zum einen Verkaufsgespräche führen, was ich gemerkt habe, und die Kundengewinnung.


B: Das heißt, Kundengewinnung im Sinne dann schon vom Abschluss, wenn es um Verkauf geht, oder überhaupt, dass du in ein Gespräch mit einem potenziellen Kunden kommst?


F: Beides.


B: Beides. Okay, dann lass uns doch mal mit dem ersten starten. Du hast ja, wenn man sich so die Merkmale anzieht, also dein perfekter Kunde, du meintest, du bist jetzt nicht jemand, der den begleitet aus der Depression raus, wo es akut ist, sondern eigentlich eher danach, dass es nicht wieder passiert. Es ist mehr ein präventiver Zugang.


Dort hast du jetzt diese Schwierigkeit damit zu kämpfen, dass die Leute sagen, okay, quasi, jetzt bin ich endlich mal raus, jetzt ist eh wieder alles gut, jetzt kann ich machen, was ich will und wie ich vorher gelebt habe. Da ist aber vielleicht auch der Hund vergraben, dass genau das wieder dazu führt. Das heißt, wir Menschen sind ja nicht sonderlich, es ist nicht so sexy, präventiv zu arbeiten.


Das kennt man im gesamten Gesundheitssektor, egal ob körperlich, ob es mental ist, wie auch immer. Wir kommen immer erst dann in den Genuss, etwas zu ändern, wenn es quasi weh tut. Oder nicht immer, aber dazu tendieren mehr Leute.


Das heißt, eine Frage, die wir uns stellen können, ist, wo möchtest du denn deine potenziellen Kunden abholen? Stell es dir mal vor, wie so eine Zuglinie. Du bist eine Station und die Frage ist, wer oder was ist die Station vor dir? Weil oft müssen Menschen einen gewissen Punkt erreicht haben, ein gewisses Thema, ein gewisses Bewusstsein, ein gewisses Tool auch manchmal, jetzt bei dir nicht, aber es gibt eine Station davor. Was wäre das in deinem Fall? Wer kommt vor dir, damit du überhaupt relevant wirst?


F: Soll ich jetzt auch mit meinen Erfahrungswerten das beantworten oder aus meinem Gefühl raus?


B: Sowohl ist auch. Wenn du gute Erfahrungswerte schon hast, du sagst, hey, ja, dadurch haben sich Kunden ergeben bei Libanon vorher dort und dann sind sie auf mich gekommen. Aber auch gerne, wenn du sagst, okay, vielleicht habe ich so noch nie darüber nachgedacht, aber da habe ich diesen spontanen Impuls dazu.


F: Okay, sehr gerne. Also von dem, was ich bisher so erlebt habe, sind die Kunden meistens zwischen 35 und 55. Das heißt, sie haben schon ein bisschen was im Leben erlebt und auch schon ein paar Krisen erlebt und die sind dann zu mir gekommen, weil sie immer wieder Themen hatten oder immer wieder in die Depression gerutscht sind.Der Punkt, an dem sie dann zu mir gekommen sind, war, ihnen ging es schon besser, aber da haben sie gemerkt, okay, sie müssen was ändern. Also sie müssen grundlegend was ändern.


Und natürlich, das, was du ansprichst, auch eine gewisse Verzweiflung. Weil sie gemerkt haben, das Problem ist immer wieder da. Das hatten alle wirklich gemeinsam. Also egal, mit wem ich gesprochen habe, die hatten alle schon vielleicht auch mehrere Therapien gemacht und sie hatten alle schon ein Problembewusstsein, aber sie wussten noch nicht, wie sie das schaffen sollen, ich sage jetzt mal ganz plakativ, ein anderes Leben zu führen.


B: Kann es sein, dass eine Depression in dem Sinne eigentlich oder in dem, was deine Kunden bis dato gemacht haben, gar nicht wirklich gelöst war? Dass sie vielleicht nicht mehr so stark war, dass sie vielleicht mal gerade die Symptome nicht mehr gehabt haben, aber der Kern war eigentlich gar nicht gelöst?


F: Genau, ganz genau. 


B: Und deswegen kommt es wieder zu einer Depression oder wieder zu einer starken depressiven Phase zumindest?


F: Ja, genau. Und was vielleicht noch wichtig ist an dieser Stelle, Menschen mit einer Depression haben auch sehr starke Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen und für sich einzustehen.

Also ich habe mir da die Königsaufgabe gesucht, glaube ich.


B: Scheint so, ja. Kein Bewusstsein dafür und können keine Entscheidung treffen. Aber ja, irgendwann muss es den Punkt geben, wo die Leute quasi fähig sind, die Entscheidung zu treffen, aufnahmefähig, zumindest für dein Thema sensibilisiert, sagen wir es so und sagen, okay, ganz ehrlich, jetzt war ich einmal, zweimal, dreimal an dem Punkt, ich habe die Schnauze voll. Das heißt, dieser Punkt an, ich habe keinen Bock mehr drauf, muss echt gefühlt dann hoch sein. Das heißt, okay, jetzt nicht mehr, jetzt reicht es.


Alles, was ich bis jetzt gemacht habe, war anscheinend nicht die passende Lösung für mich. Das heißt, sie haben verschiedene Lösungsansätze, aber noch nicht die schlussendliche Lösung für sie gefunden. Das heißt, an dieser Stufe würde ich sagen, steht deine Zielgruppe.


Hohes Problembewusstsein, weil vielleicht sogar wiederkehrend, aber Lösung eins, zwei, drei, war es irgendwie noch nicht. Nicht dauerhaft. Das heißt, man muss irgendwie anders ansetzen und da kommst du ins Spiel, weil die Frage ist ja auch Richtung Content Marketing.


Wo kannst du Leute abholen? Wie ich gern darüber nachdenke, ist, wir wollen mit Marketing kein neues Thema zwingend aufmachen, sondern wir wollen eigentlich dort ansetzen, was schon in den Köpfen deiner Zielgruppe vorhanden ist. Du kannst dir vorstellen, du musst in dem Fall ja das Thema Depression nicht erklären, sie kennen es bereits. Sie haben immer wieder diesen wiederkehrenden Gedanken im Kopf von, wie komme ich daraus?


Wirklich, endlich, vollkommen, in Gänze. Und nicht nur, wie komme ich daraus? Wie komme ich daraus

ist sehr weg von, sehr schmerzbasierend, was in dem Fall logisch ist. Vielleicht darfst du in deinem Fall, weil es nicht die Akuten sind und nicht die, die jetzt gerade das Problem eben haben, sondern die sagen, hey, ich habe einen Punkt erreicht, da will ich jetzt nicht mehr.


Ich will hinzu. Ich möchte zu einem schöneren Leben. Das heißt, im Marketing könnte es sein, dass deine Botschaft viel mehr hinzu motiviert ist und weniger weg von. Auch wenn die meisten Menschen in Weg von denken, weil der Schmerz oft der Lust überwiegt.


Es gibt diese beiden Ansätze, quasi durch Schmerz eine Entscheidung zu treffen oder aus Lust eine Entscheidung zu treffen und tendenziell in den meisten Fällen hat das Schmerzgeplagte halt mehr, es ist dringender plötzlich, weil Schmerz ist unangenehm. Du willst jetzt da raus und nicht, ja, okay, vielleicht in zwei Jahren, sondern jetzt tut es weh, jetzt willst du raus. Bei hinzu bringen wir Menschen, warum auch immer, ein bisschen mehr Geduld mit.


Das hast du vorher schon angesprochen, so wir möchten ungern Veränderungen. Das heißt, wir harren oftmal in

Situationen, wo wir wissen, es sind eigentlich gar nicht die besten und geilsten und eigentlich geht es uns gar nicht so gut, aber so what, so war es die letzten Jahre schon, bis jetzt lebe ich auch noch und schauen wir mal, was uns die Reise hinbringt.


Darauf würde ich einen Fokus legen, dass du sagst, okay, stelle dir mal ein Whiteboard vor, wo du Merkmale deiner Zielgruppe aufschreibst, der notierst. Wir haben quasi, sie sind bereits durch eine Depression gegangen, einmal oder vielleicht sogar mehrfach.


Sie sind aktuell nicht in einer akuten Depression, sondern danach und sie sind mehr hinzu anstatt weg von motiviert. Sie sagen, das war das letzte Mal für mich, jetzt kriege ich meinen Scheiß gebacken und schaffe es, ein Leben zu führen, das mich nicht mehr in diese Situation, in dieser Lage bringt. Und jetzt können wir uns überlegen, was in Hand dieser Merkmale und demografische Angaben wie Alter und so ist auch mit dazu gebracht.


Das sind quasi auch Hard Facts dazu, aber jetzt können wir uns überlegen, versetzen wir uns mal in

die Zielgruppe rein. Wir haben eine zweite Depression hinter uns, uns geht es gerade wieder so gut, dass wir sagen, okay, wir können klar denken, wir kriegen unser Leben gerade geregelt, wir wissen aber auch, wir wollen nicht mehr in diese Situation kommen.


Denken wir jetzt mal ganz einfach. Welchen Buchtitel müsste ein Buch haben, dass dir jetzt jemand in die Hand drückt, wenn du die Zielperson bist, wo du sagst, genau wonach ich suche. Das ist genau das, das fühlt sich gerade so stimmig an, da kriege ich Gänsehaut, wenn ich nur den Titel lese. Das erfüllt mich so in meinem größten Motiv, warum ich wirklich eine Veränderung möchte. Alleine der Gedanke, quasi in Buchtiteln zu denken, hilft auch ganz gut zu verstehen, das ist quasi der Ansatz, wo meine Zielgruppe gerade im Kopf festhängt und

nicht mehr weiter weiß, wo du anknüpfst.


Wo du quasi deine Hand visuell reichst und sagst, hey, du stehst hier an dem Punkt, lass mich dir mal kurz den nächsten Step zeigen. Einfach wie es weitergeht, was die eigentliche, richtige Lösung ist für dich. Das heißt, wenn es um Content Marketing geht oder um jede Art von Marketing, wo im Leben, da sind wir wieder bei dieser Zugmetapher, wo ist quasi deine Station, wo steigst du ins Leben deiner Zielgruppe mit ein, ist genau diese Phase, was wir gerade besprochen haben.


Viele Dinge erlebt haben wirklich einen Punkt erreicht, wo sie sagen, will ich nicht mehr. Ich will es jetzt wirklich aus Lust, aus Motivation, aus positivem Aspekt raus verändern für die Zukunft, präventiv das Ganze anzupacken. Kannst du damit was anfangen, mal so darüber nachzudenken?


F: Ja, ich habe natürlich schon auch so ein bisschen vorher daran gearbeitet, beziehungsweise hatte auch eben meine erste Kundin und hatte auch mit einer Werbeanzeige gearbeitet und habe da eher so eine Botschaft wie, die Depression ist das Beste, was dir passieren konnte, gearbeitet.


Diese Anzeige hat an sich ganz gut funktioniert, weil Anfragen reingekommen sind und es waren auch tatsächlich die Kunden/Kundinnen, wo ich gesagt habe, okay, das sind auch, wie du angesprochen hast, die haben das erlebt, wir wollen das nicht mehr, die waren schon bereit. Diese Erfahrung habe ich schon gemacht, also dass das funktioniert hat. 


B: Ja, da stecken zwei Punkte drin, warum das zu der Zielgruppe passt, die wir gerade besprochen haben. Es hat einen positiven Touch, du sagst nicht, Depression ist schlecht, ist scheiße, sondern ist das Beste, was dir passieren konnte, ist sehr positiv geframed und du hast das Wort quasi danach, also es ist danach, das Wort ist konnte, es liegt in der Vergangenheit.


Das heißt, es setzt voraus, dass die Menschen bereits durch diese Depression gegangen sind und beides sind Aspekte, die wir jetzt quasi haben wollen von den Merkmalen der Zielgruppe. Was hat dich dazu bewogen, die Werbeanzeige einzustellen oder läuft sie noch?


F: Nein, sie läuft nicht mehr, weil natürlich Werbeanzeigen Geld kosten und ich habe gemerkt, dass mir da mein anderes Problem vor die Füße gefallen ist, nämlich dass ich das Verkaufsgespräch nicht führen kann, weil ich zu persönlich dann bin, zu emotional involviert in die Story und nicht diesen Abstand habe, wirklich das abzuschließen.


Da habe ich dann irgendwann gedacht, nachdem ich viele Gespräche hatte, hat sich das nicht mehr gerechnet einfach und ich habe gemerkt, ich hatte schon in der Theorie schon das Bewusstsein, okay, wenn ich jetzt mehr Mittel zur Verfügung habe und das wird an einem Punkt in Zukunft auch wieder so sein, dann werde ich das auch noch mal so starten.


B: Ja, absolut. Lass mal da kurz reingehen. Das heißt, Werbeanzeigen sind gelaufen, auf welcher Plattform und hast du eine Landingpage, ein Funnel beworben oder was hast du beworben?


F: Genau, also ich habe die Werbeanzeigen auf Facebook und Instagram geschaltet und habe sie dann auch über einen Marketingfunnel zu der Eintragung für ein Erstgespräch geleitet. Das heißt, die Leute haben die Anzeige gesehen, zwar einen Bildpost mit der Aussage, dann klicken sie drauf und dann kommen sie auf eine Landingpage, wo dann ein Video, so ein Case-Study von mir zu sehen ist, wo ich von meiner Erfahrung erzähle und das sind so 10-Minuten-Video und dann konnten die User dann noch mal weiterklicken und sich dann eintragen für ein Erstgespräch.


B: Was war die Erwartungshaltung, die der Interessent zu dem Zeitpunkt für das Gespräch hatte? Er wusste Erstgespräch, darum geht es, Erstgespräche wofür? Hast du das Produkt dahinter schon erwähnt oder was war die Erwartungshaltung?


F: Ich habe das Angebot da noch gar nicht erwähnt, sondern eher über die Geschichte, über die Story und erst dann nach dem Erstgespräch, das war ein Telefonat, dann darauf eingegangen, nachdem ich dann mir angehört habe, vor welchen Herausforderungen der potenzielle Kunde steht.

Da habe ich das dann erwähnt, aber so wirklich von dem Angebot gesprochen, erst in dem Zweitgespräch.


B: Und was war dann die Erwartungshaltung, wie die Interessenten in den Call mit dir gegangen sind? Also es muss ja quasi einen Grund geben, warum ich mir einen Termin bei dir buche. War das, hey, lass uns ganz unverbindlich sprechen und quasi war es eine Coaching-Session die erste oder was war, oder ist es, du sagst gerade um das Produkt, ist es nicht gegangen, also war es keine Angebotspräsentation, sondern ja, was war die Erwartungshaltung, was war der Inhalt des Gesprächs?


F: Spannende Frage. Das war tatsächlich nur in Anführungszeichen, es ging um deren Erlebnisse, deren Herausforderungen. Was haben die gerade erlebt und wo möchten sie hin? Es ging wirklich um diese zwei Fragen. Was ist deine Herausforderung und was ist der Wunschzustand?


War keine Coaching-Sitzung, das war für mich als Information, denn ich wusste natürlich auch, wenn ich jetzt ein Gespräch habe mit jemandem, der gerade mitten in der Depression steckt, dann würde ich das eher beenden und sagen, da ist ein Therapeut die richtige Wahl.


Aber dafür war das so erstmal da, erstmal das herauszufinden. Und ich muss sagen, die Erwartungshaltung. Ich tippe sehr darauf, dass die, die waren bereit, etwas zu tun. Die waren bereit, die waren sich bewusst und sie wollten.


B: Okay, dann hat der Bogen zum Abschluss noch gefehlt.


F: Ganz genau.


B: Okay, das ist gut, weil wir haben viele Projekte in, ich nenne es jetzt mal, einem emotionalen Bereich auch umgesetzt. Also wo du jetzt nicht ein physisches Produkt oder eine ganz klar definierte Dienstleistung verkaufst, sondern wo es am Ende des Tages um Emotionen geht, um den Mensch an sich. Und das ist gar nicht immer so einfach zu verpacken.


Ja, was kriegen die Leute? Das ist nicht immer so greifbar. Und was wir festgestellt haben, ist, dass wenn die ganze Werbeanzeige nen Problemtouch hat, also die Botschaft eben sehr problemorientiert ist, dann kriegst du sehr viele Leute, die super gern mit dir sprechen, weil sie jemanden wollen, mit dem sie, wo sie quasi einen Ballast abladen können.


Am Ende aber gar nicht so bereit sind zu kaufen, sondern nur mal diesen Gesprächspartner suchen. Du meintest aber auch, da waren viele dabei, die wären bereit gewesen, in den nächsten Schritt zu gehen. Wie würdest du das ungefähr abschätzen, wenn du von 100 Prozent der Leute, wie viel Prozent waren, wollten nur mit dir sprechen, das mal loswerden und fertig? Und wie viel wollten eigentlich wirklich eine Lösung von dem Ganzen?


F: 60 Prozent wollten eine Lösung. 40 Prozent wollten keine Lösung.


B: Wollten deine Aufmerksamkeit und möglicherweise den einen oder anderen Tipp. Okay, das ist eine gute Quote, speziell in dem Bereich. Und ich nehme an, die Werbung ist nicht allzu lange gelaufen, du hast nicht allzu viel verschiedene Dinge getestet. Oder wie lang ungefähr

hattest du die Werbung online?


F: Ich glaube so zwischen sechs und acht Wochen. Und das Tagesbudget lag da auch zwischen 15 und 20 Euro, also es war nicht viel. Das war mir bewusst, aber ja, das war mir definitiv bewusst. Und ich habe da in verschiedenen Formaten, im Story-Format, im Feed-Format. Und ich hatte auch eine Zeit lang einen Kurzclip getestet, der aber irgendwie gar nicht funktioniert hat. Also man hat irgendwie kaum Reichweite bekommen, kaum.


B: Und weißt du noch ungefähr, wie viele Gespräche, wie viele gebucht wurden und wie viel du auch geführt hast?


F: Ungefähr so 15, 16. Und davon war eine Kundin, die was abgeschlossen hat, aber auch noch nicht mein größtes Paket, sondern das war so eine Einmonatsbegleitung.


B: Ja, cool. Aber das klingt ja nach einem guten Start. Am Ende ist es ja nicht so, heute schaltet man die Ad ein und alles läuft einwandfrei und es kommen die Top-Leads in der Top-Anzahl rein, sondern das Ganze ist ja ein Stück weit ein Prozess. Und ich glaube, du hast schon einen guten ersten Ansatz gefunden, der es auf jeden Fall wert ist, weiterzuentwickeln, wenn die Zeit dafür reif ist und die Ressourcen dafür zur Verfügung stehen. Aber das klingt schon mal sehr solide. Das klingt schon mal mit etwas, wo du weiter arbeiten kannst.


Am Ende ist natürlich die Frage auch, wie kriegst du jetzt die Leads, weil ein Lead alleine bringt dir noch nichts, zu einem Kunden konvertiert. Und ich muss jetzt dazu sagen, ich bin kein Sales-Experte. Auch bei uns erzählt es jemand anderer, der könnte darüber wahrscheinlich mehr erzählen.


Aber was ich oft feststelle bei unseren Kunden ist auch, dass sie dazu tendieren, in eine sehr starke Beratung schon zu gehen im Verkauf. Ich bin Fan von grundsätzlich auch einem beratenden Verkauf, aber die Interessenten kommen mit einer gewissen Erwartungshaltung in den Call rein, sehen ein Problem, bringen es mit, erklärt es und dann denkt es sich erst mal, cool, damit kann ich was anfangen, damit arbeite ich jetzt mal weiter und gehe die nächsten Schritte allein.


Und das ist eigentlich das, was du vermeiden möchtest, dass du den Schritt allein gehst, sondern dass es wirklich umsetzt und zwar mit dir an seiner Seite. Hast du ein Gefühl dazu, woran es schlussendlich im Verkauf gescheitert ist und du sagst, eigentlich waren da schon Leute, die hätten Bock gehabt?


F: Ich bin ja ein sehr reflektierter Mensch und auch gerne sehr direkt und ich bin mir ziemlich sicher, dass es daran lag, dass ich mir selber das noch gar nicht so richtig zugetraut habe und mir selber auch noch nicht gesagt habe, dieser Preis ist es wert, weil ich bin das wert, dass Menschen diesen Preis zahlen und kann die Menschen dann zur Transformation bringen und sie nicht enttäuschen. Ja, also da bin ich mir doch sicher.


B: Ja, absolut. Es ist ja oft sehr erstaunlich, wenn man Experte in einem Bereich ist und keiner von uns ist da, wo er sein könnte, weil Experte zu sein ist ja, keiner hört heute auf zu lernen und morgen wird er nicht noch schlauer.


Dinge ändern sich, Erfahrungen werden mehr und so weiter und so fort und viele tendieren dazu, dass sie sagen, okay, ich bin noch nicht gut genug. Es gibt ja andere, die sind viel besser als ich. Am Ende des Tages geht es aber nie um die anderen, sondern es geht immer um dich und deinen Kunden und der Kunde steht

immer hinter dir, also ist noch nie so weit wie du in der Regel, wenn er gerade, wenn es so sei, dass ich nicht den Termin bei dir gebucht, weil wüsste er, wie er da selber rauskommt, dann wäre er nicht in dem Gespräch mit dir und es geht ja nicht darum, jedem helfen zu können mit dem Thema, sondern der, der einfach noch nicht so weit ist, wo du schon weiter bist, wo du hilfreiche Informationen hast.


Und es ist nichts Neues, das hörst du nicht zum ersten Mal und trotzdem glaube ich, hilft es oft, wenn man sich das bewusst macht. Ich habe einmal ein Beispiel gehört, das ist nicht von mir, aber ich finde es metaphorisch sehr schön, wenn du trainierst und du Sport machst, Krafttraining und im Fitnessstudio bist und du machst jetzt ein Jahr, hast schon ein bisschen Muskeln aufgebaut und dann kommt ein Anfänger, meldet sich gerade an im Fitnessstudio und du merkst irgendwie, dass er struggelt, tut sich irgendwie schwer, macht die Übungen falsch, verwendet falsches Gewicht und so weiter.


Natürlich hast du Berechtigung als jemand, der schon ein Jahr dort ist, dem zu helfen. Du musst nicht sagen, der Bodybuilder da hinten, der kann das tun und der kann ihm alle Tipps geben vom Trainingsplan über den Ernährungsplan, weil der Anfänger kann nicht gleich Bodybuilder werden, es ist eine Reise, dort hinzukommen und oft sind die Tipps, die einem jemand geben kann, der noch nicht so viel weiter ist, wesentlich besser, weil der hat noch mehr Nähe, der ist noch greifbarer, der weiß noch eher, wie die Situation war. Irgendwann verschwimmt ja unser Gedanke von, wie war das noch mal bei mir, wie habe ich es erkannt, dass irgendwas nicht stimmt und was waren meine ersten Steps und wie habe ich mich gefühlt vor allem, also die Emotionen, die verblassen irgendwann.


Das hat mir auch immer geholfen, auf meinem Weg zu verstehen, okay, ich muss nicht der größte Marketer weltweit sein, um Menschen helfen zu können, sondern jeder, der noch nicht so weit ist wie ich, dem kann ich helfen und dafür brauche ich ein passendes Angebot für den, dass ich nicht horrende Summen verlange, wenn ich selbst noch gar nicht so weit bin, aber wenn ich sage, okay, schau mal, ich kann dir helfen und ich habe da ein Angebot, ich glaube, das ist eine Win-Win-Situation, dann let's go.


Da würde ich auch gerne auch mal den Bogen zu dir spannen. Wenn du sagst, so 15, 20 Euro Daily Budget, sechs bis acht Wochen, dann warst du irgendwo, sagen wir jetzt mal einfach gerechnet, 100 Euro die Woche, sechs bis achthundert, lassen wir es 1.000 Euro gewesen sein, was du an Adspend hattest, wenn ich jetzt die Zahlen nehme?


F: Es war definitiv knapp 2.000. Vielleicht habe ich das Tagesbudget zwischenzeitlich auch hochgeschraubt, weil ich gemerkt habe, dass das noch nicht reicht.

Also ich glaube, insgesamt Adspend waren so knapp zwei.


B: Und du meintest, eine Kundin hast du dadurch gewonnen mit einem kleinen Paket, was hat die bezahlt?


F: 1.100.


B: Okay, das heißt, du hast rund 60 Prozent in dieser Größenordnung, 55 wieder zurückbekommen. Natürlich, deine Zeit war dann nicht gedeckt, aber es war quasi für diesen ersten Start, war es kein reines Investment, sondern du hast auch wieder Geld zurückbekommen. Und wenn du dran denkst, von den anderen, wo du sagst, 60 Prozent wären schon bereit gewesen, denkst du, du hättest noch ein, zwei weitere abschließen können aus den Gesprächen, die du geführt hast?


F: Auf jeden Fall. Also auf jeden Fall, wenn ich mich da richtig angestellt hätte oder vielleicht nicht so kompliziert gedacht hätte, oder wie du eben auch gesagt hast, so dieser Gedanke, es reicht, einen Schritt weiter zu sein als der Kunde, Kundin.


Aber das ist mir nicht gelungen. Also vor allem in diesem Moment nicht, so davor, danach oder das theoretische Wissen, das ist natürlich da, aber sobald das Gespräch geführt wird, ist das alles weg. Und deswegen habe ich auch großen Respekt vor den ganzen Sales-Profis, die das jahrelang machen und wo die wirklich wissen, wie man so ein Gespräch führt.


B: Ja, absolut. Vielleicht liegt auch hier genau der Schlüssel für dich vergraben, zu schauen, wie du dieses Sales-Thema für dich noch lösen oder verbessern kannst. Auch niemand wird von heute auf morgen die beste Sales-Person. Auch das ist ja ein Prozess.


Und wenn es am Ende des Tages vielleicht wirklich nur ein Mindset-Thema ist, weil wie Sales-Gespräche geführt werden, was die Struktur ist, was der Inhalt ist, was die Aufgabe eines Gesprächs ist, das findest du easy in Schnelligkeit im Internet raus oder du kennst jemanden, der gut im Sales ist und der unterstützt dich dabei. Weil wenn du sagst, hey, schau mal, eigentlich hätte ich sie gehabt, die Leute, die mich brauchen und die bereit gewesen wären.


Und auch wenn sie nicht das große Paket kaufen, wenn du break-even zumindest mal rauskommst mit den ersten Kunden, dann kriegst du so viele Erkenntnisse, so viel Erfahrung. Du sprichst mit den Leuten, du weißt, wo sie stehen, was ihre Ängste sind, du lernst deine Zielgruppe kennen. Und wenn das quasi der Output ist und du das sogar noch kostenlos bekommst, nur nicht für deine Arbeit bezahlen wirst, aber das der Output aus den ersten zwei, drei Monaten ist, dann wird dir das so viel weiterhelfen in allen weiteren Schritten, die du im Marketing und im Business aufbauen für dich planst.


F: Ja, also es hilft mir, das natürlich alles zu hören. Und wo ich doch immer merke, wie kritisch und fast schon negativ ich so meinen Prozess sehe oder gesehen habe, was bestimmt auch viele kennen, dass man das gar nicht sehen kann, was man da alles gerade aufbaut.


Und ich habe eben auch, das sind auch die Erkenntnisse für mich, auch dieser Unterschied zwischen organisch und paid, wo ich deutlich spüre bei den Werbeanzeigen, sind da mehr die potenziellen Wunschkunden da, als wenn ich jetzt einen Instagram-Kanal bespiele, wo es keine Resonanz gibt, weil vielleicht da noch kein Problembewusstsein ist. Und so dieses Theoretische hin und her, da habe ich auf jeden Fall gemerkt, das ist nicht das, was ich machen möchte und nicht das, wo ich meine Zeit und Energie hineinstecken möchte.


B: Absolut, du sprichst es an. Die Frage ist, womit willst du bezahlen? Bei organisch ist halt die Zeit, mit der du bezahlst. Bei paid Media ist halt das Geld, mit dem du bezahlst. Das Schöne auch im Testing ist natürlich, es kostet dann immer ein bisschen Budget, was man investieren darf. Aber das Schöne ist, du kaufst dir den Traffic einfach zu. Du musst ihn nicht mehr aufbauen. So heißt es gar nicht, irgendwie abwerten gegen Content-Marketing. Auch das hat heute noch sehr, also nicht noch, sondern die Relevanz von gutem Content-Marketing steigt.


Gerade merke ich bei uns selber auch einen Grund, warum ich mit dem Podcast gerade starte, um einfach mehrere Touchpoints zu schaffen und Vertrauen und Beziehung aufzubauen. Das steckt im Prinzip auch dahinter. Also das ist sehr, sehr relevant.


Aber wenn ich mich entscheiden müsste und ich habe mich immer für paid entschieden, weil ich weiß, okay, ich muss dafür zwar Geld in die Hand nehmen, aber wenn ich ein Sales-Cycle schaffe, in 30 Tagen mein Ad-Spend wieder retour zu haben und das ist vor allem, wenn du es selber machst und schon Vorerkenntnisse hast, realistisch. Und wenn du es schaffen kannst, 60 oder 90 Tage sogar durchzuhalten und dein Ad-Spend halt nicht so hoch ist, dann ist auch alles fein. Aber das Schöne ist, du kaufst dir den Traffic ein und kriegst relativ schnell Erkenntnisse.


Welche Botschaft zieht gut? Was brauchen die Leute? Wo im Kopf steige ich quasi ein in diese ganze Konversation? Kann sie abholen und dann auf dem Weg durch die Transformation zu begleiten.


F: Absolut. Und die Frage, die ich mir da auch immer stelle, ja, natürlich hat Content Marketing hohe Relevanz. Und man liest es natürlich überall und man kriegt es ja mit, wie viele Unternehmen und Coaches etliche Touchpoints haben. Ich stelle mir da immer die Frage, wie ergiebig das tatsächlich ist.


Ich sehe das immer noch ein bisschen, was heißt immer noch, ich sehe das kritisch. Und deswegen bin ich auch der Meinung, dass da Werbeanzeigen ein gutes Mittel sind. Aber für alle, die da zuhören und irgendwie auch an den Punkt sind, ich würde meinem um ein Jahr jüngeren Ich sagen, starte bitte mit Werbeanzeigen nur, wenn du Geld zur Verfügung hast, was dir nicht weh tut, wenn es weg ist.


B: Absolut. Schön auf den Punkt gebracht. Unterstreiche ich zu 100 Prozent. Das ist wichtig. Also wenn ich meinem ein Jahr jüngeren Ich was sagen würde, wobei da habe ich schon so gemacht, so ein paar Jahre weiter zurück, ich würde immer wieder mit Paid starten, aber unter der Voraussetzung, dass das Geld verfügbar ist und nicht mich in eine blöde Situation bringt.


Definitiv. Aber dann Content Marketing ergänzen. Es gibt dir halt dieses diesen schnelleren Anlauf. Es bringt den Stein schneller ins Rollen, mit Paid zu arbeiten. Es heißt aber nicht nur quasi entweder oder, sondern wenn du gestartet hast, du nur viele Erkenntnisse hast, kannst du gut mit Content Marketing ergänzen, weil beide befruchten sich untereinander. Also ich habe vor kurzem einen Check gemacht, wodurch ich habe die letzten zehn Kunden von der Agentur genommen, was ihr letzter Touchpoint war, bevor sie abgeschlossen haben. Und fünf von zehn, also die Hälfte, war der letzte Touchpoint die Website.


Unsere Website ist, wenn du mich fragst, grauenhaft und die habe ich nur dorthin gepackt, weil ja, weil ich sie haben sollte, aber es nicht mein Fokus. Darf sich ändern, aber es aktuell nicht mein Fokus. Und der letzte Touchpoint war aber die Website. Der erste war die Ad. Das heißt, die Personen sehen die Ad und dann sagen sie, okay, klingt spannend, aber ich will mehr Informationen. Ich bin noch nicht bereit, die Entscheidung zu treffen. Ich brauche mehr am Ende des Tages Vertrauen.


Deswegen gehen sie auf die Website, schauen, wer steckt dahinter, schauen sich das Team an, schauen sich Cases an, andere Projekte, die wir gemacht haben. Welche Werte stecken dahinter? Was ist unser Zugang? Wie ticken wir? Also manchmal durchleuchten uns die Menschen komplett, wo ich, das hatte ich mir nicht gedacht, ganz ehrlich. Und deswegen merke ich, okay, wenn wir mehr Content draußen hätten, wäre diese Entscheidungsfindung einfacher. Also viele, die sich bis dato noch nicht entschieden haben, bei uns Kunde zu werden, wären es vermutlich schon, weil sie diese fehlenden Puzzlestücke hätten.


F: Und würdest du sagen, ist das nicht auch schon auch ein Problem, weil das Angebot ja immer größer und umfangreicher wird, auch das Angebot an Free Content.


B: Ja, absolut.


F: Man ist so verwöhnt, ganz, ganz viele Informationen zu bekommen und alles zu haben kostenlos, bevor man irgendeine Entscheidung trifft, da glaube ich schon, dass es wesentlich schwieriger geworden ist als noch vor ein paar Jahren.


B: Absolut. Ich sehe Content Marketing, also die Aufgabe, alles im Marketing hat eine Aufgabe und die Aufgabe im Content Marketing besteht nicht zwingend darin, Informationen zu geben. Wie du sagst, es geht viel schneller heutzutage, mir die Informationen zu besorgen.


Aus meiner Sicht hat es zwei Aufgaben. Das Erste ist, das Bewusstsein zu schaffen für die Personen, die noch nicht auf der Bewusstseinsstufe sind, wo du sie brauchst, um sie dort abzuholen, also alle Symptombewussten auf problembewusst zu bringen. Und das Zweite, und das ist super wichtig und da ist völlig egal, wie viel andere noch Content machen, ist Vertrauen zu dir aufzubauen. Die Menschen kaufen von dir, egal was dahinter steht, welches Firmenkonstrukt, wie deine Firma ist, sie verkaufen am Ende des Tages von Fabio und da will ich wissen, der tickt wie ich, der versteht mich, da habe ich ein gutes Gefühl dabei.


Und du kannst eins zu eins den gleichen Content haben wie viele andere da draußen. Und wenn du deine Art und Weise, wie du den Content rüberbringst, egal ob geschrieben, gesprochen, wie auch immer, verrät etwas zu dir als Person.


Und das steckt dahinter, das ist das, was die Leute brauchen. Nicht zwingend wegen dem Informationsgehalt, der da drinnen steckt.


F: Ja, stimmt.


B: Cool, ich hoffe, du hast ein bisschen was mitnehmen können, vielleicht den einen oder anderen Impuls bekommen, die eine oder andere Idee, wo du sagst, cool, da kann ich weitermachen, da kann ich ansetzen.


F: Auf jeden Fall, also vielen Dank. Und mir, was so der größte Punkt ist, so dieses Bewusstwerden, was bereits da ist. Vielleicht habe ich das doch mehr unterschätzt und doch ein bisschen zu schnell, so alles ein bisschen negativ gesehen und dachte, ich muss alles wieder neu oder vieles neu machen. Aber das eine oder andere ist da. Und auch dieses Bild mit dem Zug und der Punkt mit den Kunden hat sich bei mir eingebrannt auf jeden Fall. Danke.


B: Cool, das freut mich. Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast und mit dabei warst. Hat mega Spaß gemacht, mit dir zu sprechen.

Und das war's auch schon wieder.


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Wann auch immer du bereit bist, konstant und planbar neue Kundenanfragen für dein Angebot zu bekommen, dann gibt es drei Möglichkeiten, wie ich dich dabei unterstützen kann.


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